Sartorius AG

Sartorius mit Trendwende und Umsatzambition

Die Göttinger Sartorius AG stellte ihre Geschäftszahlen vor. Darin wird das Jahr 2023 als "temporär rückläufig" bezeichnet und der Anstieg der Umsätze in vierten Quartal als Trendwende definiert. Für 2024 werde wieder profitables Wachstum bei einer hohen Marge von fast 30% erwartet. Für die Folgejahre geht das Unternehmen von einem jährlichen Umsatzwachstum von über 10% aus.

ANZEIGE

Die Göttinger Sartorius AG beschäftigt sich bei der Publikation der vorläufigen Geschäftszahlen für 2023 nur beiläufig mit dem vergangenen Jahr, in dem die Umsätze (auch stark wechselkursbedingt) ein Minus von rund 16% erfahren haben. Dies wird jedoch als „temporär rückläufig“ bezeichnet und der spürbare Anstieg der Umsätze vierten Quartal bereits als Trendwende definiert.

Mehr Gewicht legt das Unternehmen mit Produkten für die Produktionsverfahren und Herstellung von Zellkultur und Biologika auf das angelaufene Jahr 2024 und die Folgejahre. Schon im laufenden Jahr werde wieder profitables Wachstum bei einer hohen Marge von fast 30% erwartet. Für die Folgejahre geht das Unternehmen sogar von einem stabilen, jährlichen Umsatzwachstum von über 10% aus, bei dem die Gewinnmarge dann die 30% konkret ereichen solle.

„2023 war ein sehr ungewöhnliches und herausforderndes Jahr in unserer Industrie. Der Lagerbestandsabbau bei Kunden und weitere Faktoren wie eine sehr schwache Nachfrage in China haben die Geschäftsentwicklung länger und ausgeprägter als ursprünglich prognostiziert beeinflusst. Daher haben wir das abgelaufene Jahr mit rückläufigen Umsätzen abgeschlossen, wobei unsere Profitabilität aufgrund angepasster Kostenbasis weiter auf gesundem Niveau und oberhalb des Standes vor der Pandemie lag. Da viele Kunden mit ihren Lageroptimierungen inzwischen weiter fortgeschritten sind, belebt sich das Geschäft seit dem Ende des 3. Quartals, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend im Verlauf des Jahres 2024 schrittweise verstärken sollte“, sagte Sartorius-Vorstandschef Joachim Kreuzburg.

Als Meilenstein für die Stärkung der Geschäftsentwicklung im Bereich Gen- und Zelltherapien sieht der Vorstandschef die Akquisition des Spezialisten für Transfektionsreagenzien Polyplus und des damit möglichen Aufbaus einer eigenen Technologie-Plattform für Anwendungen im Zell- und Gentherapie-Markt.

In Zahlen und Regionen gegliedert verzeichnete die Region EMEA, die für rund 39 Prozent des Konzerngeschäfts steht, einen Rückgang um 14,4%. In der Region Amerika belief sich das Umsatzminus auf 14,9% bei einem Anteil von rund 38 Prozent an den Konzernerlösen. In der Region Asien/Pazifik führte insbesondere auch eine ausgeprägte Marktschwäche in China zu deutlichen Umsatzrückgängen. Der Umsatz sank dort um 22,1%, der entsprechende Anteil am gesamten Konzerngeschäft belief sich auf gut 23 Prozent.

Die Beschäftigenzahl habe sich im Konzern um rund 1.400 Mitarbeiter verringert, was nach Unternehmensangaben aber dem Ende von befristeten Arbeitsverhältnissen und der üblichen Fluktuation geschuldet sei. Derzeit sind rund 14.600 Personen weltweit für Sartorius tätig. Neben dem Umsatzrückgang zeigt sich das schwache Jahr 2023 vor allem im Unternehmensgewinn, der sich von 655 Mio. Euro (2022) auf 339 Mio. Euro nahezu halbiert hat.

Sartorius will schnellstmöglich auf den Wachstumspfad zurückkehren und einen „profitablen Wachstumskurs dauerhaft fortsetzen“. Dabei zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich, „weiterhin schneller als der Markt zu wachsen“. Den neuen Mittelfristzielen zufolge soll der Konzern im Fünfjahresabschnitt bis 2028 ein durchschnittliches jährliches Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich erreichen, davon dürfte etwa ein Fünftel von Akquisitionen beigetragen werden. Auch die operative Ertragsmarge soll steigen und 2028 bei etwa 34 Prozent liegen. Investitionen in Innovation, Akquisition und Nachhaltigkeit sind Teil der Wachstumspläne.

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter